oder
Das Ansehen des Amtes
Bis vor kurzer Zeit gab es kaum Zugriffe auf dieses Blog. Irgendwie hat sich dies in den letzten Tagen geändert. Nun, am 24.5 gegen Mitternacht, sitze ich hier an meinem Schreibtisch im Dunkeln und denke nach …
Es wurden von mir zwei Artikel zensiert („Sicherheitspolitischer Autist” & „Burn, Baby, Burn”), mit der angeführten Begründung „um dem Ansehen des Amtes nicht zu schaden„. In einem Fall ist diese Begründung irreführend:
Ich wurde ersucht (und ich verstand dies als Weisung im Sinne des Dienstrechts) diesen Artikel zu überarbeiten, da – und nun kommt der wirkliche Hammer – man,
wenn man mir nichts anhaben könne, sich möglicherweise über den Umweg der Organisation revanchieren würde,
und ich hiermit meinen Kollegen schaden könnte …
Und jetzt sitze ich hier im Dunkeln und grüble, wie es dazu kommen konnte. Natürlich will ich keinem Kollegen schaden. Aber andererseits, sind wir in der Sovietunion Stalins und Berijas, dass Zynismus und Sarkasmus, wenn nicht zu verhindern, mit kollektiver Bestrafung bedroht sind?
Ich habe mich also – wenn auch widerwillig – in Selbstzensur geübt. Aber ich halte es trotzdem für falsch …
PS: „Man könne mir nichts anhaben„, ein Schelm, der annimmt, dies hätte schon wer überprüft …
Nachtrag: Ich beginne, mich immer mehr wie ein Protagonist in einem Roman George Orwells zu fühlen. Ich bin mir nur noch nicht sicher, welcher.
Gefaellt mir gut der Blog. Schone Themenwahl.